Mittwoch, 27. Mai 2009

Sandra in Medellin

Zur gleichen Zeit als Betty in Bogota angefangen hat zu arbeiten habe ich meine Arbeitsstelle in Medellin (ca. 10h Busstunden von Bogota) angetreten.
Die ersten zwei Tage lag ich zwar noch mit 39Grad Fieber im Bett und konnte somit nicht zur Arbeit, jetzt aber bin ich wieder wohlauf und voller Energie.

Ich mache ein 6-monatiges Praktikum bei einer viventura Reisen (www.viventura.de) in Medellin. Meine Hauptaufgaben sind Newsletter schreiben, Bearbeitung der Inhalte der Webseite (Tourablaeufe) und Konkurrenzanalysen fuer ganz Suedamerika. Ich finde die Aufgaben spannend und kann sehr viel dazulernen, bin auch motiviert nach 6 Monaten wiedereinmal zu arbeiten.

Da ich jetzt in Kolumbien arbeite, brauche ich auch ein Visum...und das ist ganz einfach zu bekommen. Das zweite Wocheende bin ich dann nach Bogota gefahren um Betty zu besuchen und die Visumsangelegenheiten zu erledigen. Nach 4-stuendigem hin und her und warten, wurde mir mitgeteilt, dass ich ausreisen muss um das Visum zu beantragen. Und glaubt mir, ich habe alles versucht, dass es nicht so weit kommen konnte.

Da alle meine Arbeitskollegen und meine Chefs diesen Monat auf Reise sind und zur Zeit im Buero in Quito arbeiten, habe ich mich kurzentschlossen auch nach Ecuador auszureisen. Alles musste schnell gehen und deshalb ich bin jetzt in Quito, Ecuador und warte auf mein Visum. Aber es kommt alles gut und ich kann es in 30min. auf dem kolumbianischen Konsulat entgegennehmen.

Ich werde noch bis zum 4. Juni hier bleiben und dann wieder zurueck nach Bogota fliegen zu Betty und dannach, nach dem Wocheende wieder nach Medellin reisen. Die Zeit hier verbringe ich hauptsaechlich mit arbeiten und essen. Sicher werde am kommenden Wochenende einen Ausflug machen und Freunde besuchen. Wohin mich die Reise fuehrt weiss ich aber noch nicht genau.

Sobald ich wieder in Medellin bin, folgen Fotos....die Kamera habe ich dort gelassen in der Annahme, dass ich nach dem Wochenende in Bogota gleich wieder mit meinem neuen Visum zurueckreise kann. Es kommt hald meistens anders als man denkt.

Donnerstag, 21. Mai 2009

Betty's life in Bogota

Teil 2 mit den Mamis kommt bald... bin nun voreilig und schreibe wie es mir grad geht in Bogota.

Seit ich mich von Sandra in Cartagena trennen musste und spaeter in Bogota von den Mama's bin ich wieder in Bogota zu Hause. Habe zuerst wenige Tage wieder einmal bei Freundin Salome gewohnt, bis ich dann etwas zum Bleiben gefunden habe.

Am Montag, 11. Mai habe ich, zeitgleich wie Sandra, meinen ersten Arbeitstag gehabt bei einem kolumbianischen Touroperator namens Klay Adventures (Kajuyali). Hier bin ich nun bis ca. Mitte Juni, also ca. 1 Monat und werde ihnen mein Wissen ueber die Europaeische Reisebuerolandschaft weitergeben. Zur Zeit bin ich zwar mehr mit ins Englische uebersetzen und Website bearbeiten beaschaeftigt. Die Arbeitszeiten werden hier seeeehr locker genommen, was ich sehr geniesse. Habe auch ein Bike bekommen, um mit dem Velo zur Arbeit zu kommen, leider hat es keine so schoene Fahrradwege wie in der Schweiz...und ohne Helm getraue ich mich nicht auf die Strasse. Am letzten Wochenede durfte ich bereits mit auf einen Event im "Cowboyland Kolumbiens", den Llanos. Dort wars heiss und hatten viel Spass mit den Bewerbern als Leiter fuer die Kinder-Sommerlager des Reisebueros.





Sonnenuntergang, Kuehe unter Palmen und Ternera Llanera (= ... Riesen Fleschspiesse, die von Zeit zu Zeit mit Bier bespritzt werden, um Geschmack zu kriegen).

Damit ich nicht jeden Tag vom Zentrum her anreisen musste, was je nach Stau bis zu 1h15min dauerte, habe ich schnellstens ein Zimmer gesucht fuer die Zeit, die ich hier in Bogota verbringen werde... habe dann auch innerhalb 24h gezuegelt.... sagt mal einer ich sei nicht spontan, he??!! Mein netter neuer WG Kollege ist Grafiker und arbeitet beinahe 24h, also rund um die Uhr.











Nun freue mich auf das verlaengerte Wochende, fuer das Sandra von Medellin nach Bogota kommt (10 h Nachtbusfahrt!), um mich zu besuchen. Jeeppah.

Dienstag, 19. Mai 2009

Tag 8 bis 16

Hier der zweite Teil unserer Reise mit unseren Muettern.

8. Tag
Bucaramanga - Santa Marta - Parque Tayrona (Freitag)
Als wir morgens in Santa Marta ankamen begrüsste uns schon die Wärme der Atlantikküste von Kolumbien. Hier gib es kaum einen Tag unter 30 Grad. Kaum angekommen kosteten wir das typische Essen der Kueste, Arepas mit Eiern, natuerlich frittiert.
Lange hielten wir uns nicht auf in Santa Marta, nur um die oeffentlichen Toiletten kurz als Umziehkabine fuer Sommerkleider zu nutzen. Nach der Pause machten wir uns im Taxi auf den Weg Richtung Tayrona Park. Das ist ein Nationalpark an der Atlantikkueste von Kolumbien, Richtung Venezuela.
Nach ca. 40min. erreichten wir den Park und wir mussen auf 4-Beiner umsteigen. Besser gesagt wir luden unser Gepäck auf 2 Last-Esel um und machten uns zu Fuss auf den Weg Richtung Strand. Bei fast 100% Feuchtigkeit ging es 1h durch dichten Wald, wenn man es nicht wuesste wuerde man es nicht glauben das es an den Strand ging.



Kurz nachdem wir unsere Unte
rkunft bezogen hatten, die Muetter in "gemuetlichen Betten" im Bungalow und Betty und ich in Haengematten, machten wir uns gleich auf den Weg an den Strand. Wobei Weg einwenig uebertrieben ist, es sind ca. 50m. Hochmotiviert und mit Sonnenschutz ausgeruesstet gings los zum ersten Bad im Meer. Wir genossen die Wellen, die Natur und die warmen Temperaturen.
Am Abend verpflegten wir uns im "Hotel-Restaurant", was aber eine schlechte Idee war, denn knapp vor dem Verhungern kamm dann doch endlich mal das Essen...Kolumbianer sind in einigen DIngen doch nicht ganz so schnell und nehmen alles vor zu.


9. Tag
Parque Tayrona (Samstag)
Heute war reiner Strandtag angesagt! Wir alle freuten uns auf die wunderschoenen, 
wilden und verlassenen Straende. Ok, ganz alleine waren wir nicht, aber die wenigen die es hatte haben uns nicht gestoert.

Von unserer Unterkunft aus fuehrte uns ein abwechslungreicher Weg in Badebuchten. Entlang an Straenden mit riesigen Felsbrocken, durch Palmenwaelder ueber idyllische kleine Pfade erreichten wir den Traumstrand. Wir haben gelesen, gebadet und das nichts Tun genossen.
Beim Abendessen goennten wir uns feinen Fisch und sonstige leckere Menues und bezahlten frech mit der Kreditkarte, wobei die Kassendame, damit sie Signal auf dem Kartenleser hatte, bis an den Strand laufen musste, damit die Karte akzeptiert wurde :-) aber die hatte sonst eh nichts zu tun als den ganzen Abend einkassieren.


10. Tag
Parque Tayrona (Sonntag) - Pueblito Wanderung
Gut gestaerkt nach einem gemuetlichen Fruehstueck vor unserer Huette mit mitgebrachten Dingen vom Supermarkt machten wir uns auf den steinigen Weg Richtung "El Pueblito", eine ehemalige Eingeborenenn-Siedlung mit runden Holzhuettchen mit Palmdach. Der Absteig war anstrengender als der Aufstieg, da uns der Regen den steinigen Weg in eine Rutschbahn umwandelte...
Aber das Bad im Meer am Schluss des Abstieges tat gut. Leider wurden wir dann auf dem Rueckweg nochmals vom Regen erwischt, aber diesmal richtig. Bis auf die Unterhosen durchnaesst kamen wir dann im Huettli an und freuten uns auf eine reinigende Dusche. Im noblen Parkrestaurant gabs dann einen feinen Znacht und muede fielen wir ins Bett.










11. Tag
Parque Tayrona - Minca (Montag)
Leider war schon wieder der letzte Tag an den traumhaften Straenden des Tayrona Parks. Wir genossen den sonnigen Morgen (hier muss angefuehgt werden, dass es n
icht immer sonnig ist hier am Strand. Der dichte Wald der bis an die Kueste reicht, bringt viel Feuchtigkeit und somit auch Regen) am Strand. Haben uns gebraeunt und gebadet, bevor es dann durch den Wald zurueck zum Taxi ging. Erika und ich wollten die Anstrengung nicht auf uns nehmen und zu Fuss zurueck zu laufen. Wir sind samt Gepaeck gemuetlich auf Pferden bis zum Parkplatz geritten.

Um 15.30 Uhr wurden wir wieder vom selben Taxifahrer abgeholt der uns auch schon hingefahren hatte. Wir wussten also auf was wir uns einliessen, diese alte Kiste hat es knapp noch bis Minca (ca. 600 M. ueber Meer) geschafft...:-)

Hier nochmals ein letztes Bild vom Parque Tayrona. Wenn man nach Kolumbien kommt, ist diese ein absolutes MUSS.








In Minca angekommen bezogen wir unser Zimmer bei Chris in der Finca Sans Souci. Bei Chris wollten Betty und ich
 arbeiten, aber wie es kommen musste hat es nicht geklappt. Wir wollten unseren Muettern zeigen, wo wir arbeiten wollten, die Aussicht aufs Meer und Santa Marta, sowie die unterschiedliche Vegetation, wenn man nur 30min und 600m hoeher ist.
Kurz nach unserer 
Ankunft teilte uns Chris mit, das es kein Strom gibt im ganzen Dorf. Positiver Einstellung machten wir uns trotztem auf den Weg ins Dorf um dort ein Abendessen zu geniessen. Und siehe da, in dem von uns bekannten Restaurant bekamen dir doch tatsaechlich bei Kerzenschein ein leckeres italienisches Abendessen serviert....uns hats geschmeckt und das Erlebnis war erst noch groesser.
Bei dunkler Nacht machten wir uns auf den Nachhauseweg um ein Drei-Bett-Zimmer zu viert zu teilen. Zum Glueck sind Mami und ich ruhige schlaefer und teilten uns die harte Matratze (auf der man keine Vibrationen spuehren konnte dafuer alle Knochen! :-) )).


12. Tag
Minca - Cartagena (Dienstag)
Am Morgen des 12. Tages wollten wir noch eine kleine Besichtigung einer Kaffeeplantage machen, doch starker Regen hat uns einen Strich duch die Rechnung gemacht. Motiviert machten wir uns relative frueh auf den Weg ins Dorf um dort mit Toefftaxis bis in die Kaffeefarm gefahren zu werden. Doch wie es sein sollte, hatte es an diesem Tag einfach keine Taxis, die hatte alle geahnt, dass es gleich in Strömen zu regen anfaengt und wollten keine Touristen chauffieren. Nichts destotrotz haben wir noch eine kleine Runde im Dorf zu Fuss gedreht und uns danach bei Kaffee und Suppe gestaerkt.


Waschtag im Dorffluss. Die Kleider wurden danach sicher gleich noch klargespuehlt mit Regenwasser.

Nach dem Regen kam die Sonne. Bei bester Aussicht machten wir uns wieder auf den Weg nach Santa Marta um dort den Bus Richtung Cartagena zu nehmen.
Wir hofften vergebens auf ein besseres Taxti...zuerst haetten wir mitfahren koennen bei jemandem ohne Seitenfenster, die er bei noch immer stroemendem regen mit Abfallsaecken "zugemacht" hat. ... ein anderes Taxi rettete uns...Standard "trocken innendin, aber schrottreif" , wir kamen jedoch heil in S.M. an und stiegen da um fuer die 4h Fahrt nach Cartagena, ebenfalls an der Atlantikkueste.
Nach kurzer Wartezeit auf unsere Zimmer, konnten wir
 uns dann doch alle kurz den Schweiss abduschen, bevor wir schick Abendessen gingen und nachher sogar noch einen Cocktail schluerften.


13. Tag (Mittwoch)
Cartagena - Markt und Strand
Heute gings frueh los mit dem Tagesprogramm. Um einmal noch einen anderen Einblick ins Kuesten und Arbeiteleben zu erhaschen, fuhren wir auf den Markt. Gleich neben tischweise aufgereihten Fischen lud uns der Taxifahrer aus... danach verliefen wir uns in die Fleischabteliung, wo ueber halbe Saukoepfe und Huehnerbeine verhandelt wurde, bis wir schliesslich vitaminreiche Fruechte fanden, uns zudem noch mit Flipflops eindeckten und dann wieder erleichtert das Marktgeschehen hinter uns liessen...auf dem Heimweg machten wir einen Kaffeehalt bei Sandra's Ex-Gastfamilie, die unseren Muettern auch gleich noch die schoenne Kleider ihres eigenen Schneidergeschaeftes schmackhaft machte...

Am Mittag, anstatt Siesta, entschieden wir, die Siesta am Strand  zu verbringen. Kaum angekommen, wurden wir natuerlich von jensten Wuerstchen-, Ketteli- und anderen Dingen-Verkauefern umringt, und die Massage-Frauen liessen sich auch kaum abwimmeln. Aber wir genossen die Sonne, das warme Wasser (ca. 27 Grad) und die sanften Wellen. 
Auf dem Heimweg hatten wir die tolle Idee, in einem super gelegenen Restaurant auf der Stadtmauer den Sonnenuntergang zu beobachten. Auf der Getraenkekarte hatte es nur etwas, das uns gerade passte: so bestellten wir zu viert 1.5 Liter Sangria. Die Sonne ging unter und der Sangria leerte sich langsam aber sicher und unsere heitere Stimmung wurd bald von den umliegenden Gaesten bemerkt...wurde also Zeit, sich im Hotel zu duschen und fuer das
 Abendessen schick zu machen. Kaum zur Tuer hinaus fuhr eine Kutsche vorbei, die wir kurzentschlossen charterten, um den Weg ins Restaurant zu verkuerzen. Da gabs dann feine franz. Spezialitaeten (Crepes).



14. Tag (Donnerstag)
Cartagena - Playa Blanca Islas de Rosario
Heute hatten wir uns um ca. 8h30 beim Booetlihafen einzufinden, sodass wir in die ueberfuellten Ausflugsboote aufgeteilt werden konnten. Nache einer 1 stuendigen Horrorfahrt fuer Elisabeth, gingen wir endlich auf einem Inseli an Land, wo wir anstatt das Aquarium besuchen uns im tuerlisblauen durchsichtigen Meer badeten, bis die Fahrt weiterging. Bei der 
Ankunft dort gabs auch frische Riesengarnelen zu kaufen, was wir natuerlich ausprobierten. Auf besseren Sitzplaetzen ging die Fahrt weiter zum schoensten Strand der gegend, den "Playa Blanca" (= weisser Strand). Dort wurden wir zuerst von Ketteli Verkaeufern genervt, die uns kaum in Ruhe liessen beim Mittagessen, das aus frittiertem Fisch und Kokosreis bestand. Mmmh. Nach dem Essen liessen wir uns doch noch fuer einige Kaeufe ueberreden und genossen anschliessend das Schnorcheln, Massage und den schoenen Strand. Es war einfach herrlich, sodass die 2h Aufenthalt am Strand viel zu schnell vorueber gingen. 




Hier 2 Bilder dieses herrlichen Strandes...dort waeren wir am liebsten geblieben.














Am Abend fanden wir ein kleines Restauraentli in 
einem herzigen Quartier, in dem wir ausgezeichnet assen. Wir waren die einzigen Gaeste und hatten somit die gesamte Aufmerksamkeit des jungen Kellners auf sicher. 






15. Tag (Freitag)
Cartagena - Grosse Souvenirjagd und Chiva Tour
Heute galt es noch die letzten Souvenirs zu ergattern und die restlichen kolumbianischen Pesos loszuwerden...jede Familie auf seine Weise. Und um die Mittagszeit trafen wir uns, um 
Zwischenbilanz zu  ziehen und zu schauen, wieviel Geld wir noch beim Automaten holen  muessen :-). Vorwiegend Taschen, Sommerkleider, Halsketten und Palenqueras (Fruechtekorbdamen) wurden gekauft, die unser Gepaeck schwerer machten, oder besser gesagt, dasjenige unserer Muetter. Am Abend gabs nochmals ein typisches Kolumbianisches Essen an der Kuestenstrasse. Dort stiegen wir kurze Zeit spaeter auch in einen dieser 
Ueberlandbusse ein. Aber nicht, um nach Hause zu fahren, sondern um mit kolumbianischer Musik (Vallenato) und Rum und Cola eine Stadtrundfahrt bei Nacht zu geniessen. Mit Rassel und Raffel machte das dann recht Spass, auch wenn wir in der Haelfte ausstiegen (nach ca. 1.5h), da wir am naechsten Tag leider beizeiten die Heimreise antreten mussten.
Dies war ein toller letzter Abend bei heissen Temperaturen und um nochmals so richtig die kolumbianische Leidenschaft fuer Musik und Rhytmus zu erleben. Nach der Pack-Zeremonie, die sehr komplex war, und dem Foto-CD brennen als Souvenir, legten wir uns endlich schlafen.


16. Tag (Samstag)
Cartagena - Bogota - CH - Tag der Abreise
Heute war schon wieder Abschied nehmen angesagt. Nicht nur für unsere Mütter ging an diesem Tag eine unvergessliche Reise zu Ende natürlich auch für uns 2 folgte ein neuer 
Abschnitt des Abenteuers Suedamerika (oder besser Abenteuer Kolumbien). Wir 2 mussten uns an diesem Tag uns auch verabschieden. Da Sandra nun in Medellin arbeitet fuer eine deutsche Reiseagentur und Betty in Bogota an einem Tourismusprojekt arbeitet. Ein neues Kapitel unserer Reise hat an diesem Tag also begonnen. Mehr dazu leest ihr in einem andern Eintrag.
Also flogen Elisabeth und di beiden Russenbergers nach Bogota, bei dem lustigerweise Elisabeth und ich von 2 verlosten Flugtickets jede eines gewonnen hat :-). Schade koennen wir es nicht brauchen, da der Name nicht geaendert werden kann und die DEstination auch nicht gerade die Attraktivste ist...aber egal, an diesem Tag hatten wir auf jedenfall eine Gluecksfee.
In Bogota holten wir die zahlreichen Plastiksaecke, die bei unserer Freundin zwischengelagert waren undfuer die Heimreise in die Schweiz bestimmt waren. Kaum alles verstaut, schlenderten wir noch zum letzten Mal durch die Strassen Bogotas und mit den letzten paar Pesos kauften wir noch einen Kolumbianische Flagge und konnten gerade noch das Taxi an den Flughafen bezahlen. Mit dem Gepaeck verschweissen und am Check-in anstehen ging die Zeit zu rasch rum, um noch viele Traenen zu weinen...der Abschied ging rasch vorueber, aber die Erinnerung an unvergessliche 2 Wochen Familienferien in Kolumbien bleiben bestens erhalten. 

Einfach toll, Mami's, dass ihr das Abenteuer Kolumbien mitgemacht habt sodass ihr nun versteht, was uns so lange hier haelt. Jetzt wisst ihr auch, dass Kolumbien zu unrecht ein schlechtes Image hat und es Zeit wird, dass sich alle in unserem Bekanntenkreis ueber das richtige Kolumbien ein neues Bild schaffen.

Montag, 18. Mai 2009

4 auf einen Streich - Teil 1

Wir konnten kaum schlafen in der Nacht bevor unsere Muttis ankamen. Ungeduldig erwarteten wir die beiden Mamis am Flughafen in Bogota. Die Freude war gross als wir sie endlich, nach beinahe 6 Monaten auf Reisen wieder umarmen durften. Es ist einmalig, sich so weit weg von zu Hause gemeinsam auf ein Abentuer einzulassen und die Mutter-Tochter Beziehung aus einer anderen Perspektive zu erleben. Auf einen Schlag waren unsere Muetter abhaengig von uns: um aufs Klo zu gehen fragten wir fuer sie wo es durchgeht, was ein Kaffee kostet oder um den Zimmerschluessel zu verlangen. Das bereitete uns Freue, ihnen mit unseren erlernten Sprachkenntnissen zu helfen.


1. Tag (Freitag)
Bereits am ersten Tag, auch wenn sie muede waren, genossen wir noch die Aussicht bei Abenddaemmerung vom Hausberg Bogotas, dem Montserrat. Bereits beim Abendessn schliefen die beiden dann beinahe am Tisch ein, ein Zeichen fuer sie ins Bett zu gehen, und fuer uns, in den Ausgang zu gehen :-). Aber zuerst verstauten wir noch die Sackweise eingeflogene Schokolade und weitere schweizer Leckerbissen, die uns die Mamas mitgebracht hatten :-)


2. Tag (Samstag)
Nach einem ausgiebigen Fruehstueck machten wir uns auf die Socken, die Altstadt zu Fuss zu erkunden. Wir haben die Schuhladen-Strasse, die Gebrannte-CD's-Strasse, die Handwerkerstrasse und viele weitere Strassen besucht :-). Nach einem kurzen Halt, um Geld-nachschub zu beschaffen, gabs einen kleinen Zwischenfall, bei dem Erikas Brille gestohlen wurde... zum Glueck nichts weiter. Aber war dann komisch im Goldmuseum mit der angepassten Sonnenbrille herumzulaufen...aber wie durchdacht Mami ist, hatte sie zum glueck die Ersatzbrille noch im Hotel und die Sache war bald vergessen. Ausgang mit huebschen Salsataenzern gabs keinen, da am Sonntag fueh Tagwach angesagt war.







Plaza Bolivar im Stadtzentrum Bogotas
 








Sie mussten alle exotischen Früchte ausprobieren!

  Bei einem schicken Abendessen!

3. Tag (Sonntag)
Bereits um 7Uhr machten wir uns im Taxi auf den Weg in den grossten Park innerhalb der Stadt Bogota. Da fand naemlich ein Sponsorenlauf statt fuer eine Frauenorganisation. Wir 4 Frauen waren da natuerlich zuhinterst dabei, also zumindest beim Warm-up. Nach dieser Morgengymnastik gings dann auf die Runde um den Park-See, jeder in seinem Tempo...danach gings ins Hotel und mit hungrigen Baeuchen duschten wir zackig freuten uns auf eine feines Fruehstueck, leider war Sonntag, da gabs heute nur reduzierten service ohne Eier und nur mit Instantkaffee...
Auf dem Weg zum Markt, lustigerweise fanden wir auf dem Flohmarkt eine passende Lesebrille fuer Erika, die umgerechnet Fr. 2.50 kostete. Spaeter auf dem Markt kauften wir noch jenste weitere Souvenirs und schoene handgefertigte Dinge...da gabs am Schluss des Tages viel in unser Buchhaltungsbuechlein einzutragen :-). Auf der Rueckeise im "an-jedem-beliebigen-Ort-anhalte-und-Einsteiger-oder-Aussteiger"-bus schauten die leute nicht schlecht, als wir mit so vielen Plastiksaceken einstiegen und irgendein Chauderwelsch sprachen.
Am Abend bereiteten wir unser Gepaeck fuer die Weiterreise vor...wobei wir das gesamte Zimmer und Wohnzimmer unserere Freundin Salome brauchten um alles richtig einzupacken, denn es gab jenste moeglichkeitern fuer gepaeck: 1. mitnehmen 2. in bogota lassen fuer die Mamis um in die SChweiz zu nehmen 3. in Bogota lassen, weil wir es ach den 2 Wochen wieder brauchen 4. in Bogota lassen, weil Sandra das spaeter evt. mal in Medellin brauchen koennte...ihr seht, das mit dem Rucksackpacken ist gar nicht immer so einfach, dass man jederzeit wieder alles findet.







Russenbergers im Kaufrausch



4. Tag (Montag)
Ein weiteres Mal war frueh Tagwach angesagt, was perfekt in Elisabeths Tagesrhytmus passt. Wir hatten knapp 7h Busfahrt vor uns und konnten da noch den noetigen Schlaf nachholen. Fruehstueck mit Buendnerfleisch und Buendner Bergkaese gabs erst im Bus...mmmh!! Mit jeder Stunde Busfahrt wurde es ein paar Grad waermer, bis wir am Mittag bei beinahe 30 Grad ausstiegen und im Taxi noch ins Doerfchen Barichara gefuerht wurden. Damals dachten wir, es waere ein altes Taxi...aber wir wurden auf der Reise noch eines besseren (aelteren) belehrt. Kaum in der Baeckerei fuer einen Zvierikaffe angekommen, standen bereits unsere Freunde vom letzten Besuch da (Jorge und Oswaldo). Dank ihnen durften wir die 3 Tage in Barichara in einem wunderschoenen Haus mit Innenhof, Haengematten in der Kueche, Dusche im Garten und Pflanzen im Badezimmer bei Hausherr Gabriel verbringen. Am ersten Abend bedienten wir uns selbst in der bestens eingerichteten Kueche und kochten das importiert-eingeflogene Fondue mit weiteren Kolumbianischen Zutaten fuer uns und unsere Freunde als Dank.







Im Garten Eden in Barichara


 
Ein Kolumbisch-Schweizerisches Abendessen mit Fondue.


5. Tag (Dienstag)

Unser Hausherr Engel-Gabriel war bereits seit 3h am Fruehstueck vorbereiten und Brotbacken, bis wir uns endlich an den Fruestueckstisch setzten... wir brauchten Stärkung fuer die bevorstehende Wasserschlacht: RAFTING. Yeppah. Mit dem Bus fuhren wir zurueck nach San GIl (30min) wo wir mit dem Buesli und Rafting-Boot auf dem Anhaenger zum EInsteigsort fuhren. Mit Schwimmweste, Helm und Paddel ausgeruestet machten wir zuerst einige Trockenuebungen, wie wir einander aus dem Fluss retten. Nach den ersten Wellen, die uns eine Dusche verpassten, fing der Spass erst richtig an. Nach dieser Abfahrt wussten auch unsere Mamas, was "links/rechts", "vorwaerts paddeln", "halt" und "alle ins Boot!" auf Spanisch heisst.









Auf dem Heimweg schauten wir noch bei einem anderen Freund vorbei: Arturo. Er ist kuenstler, wie so viele in diesem Dorf und zeigte uns sein Haus und seine Werkstatt, in der er Dinge aus Bambus (Guadua) herstellt. Ein Butterplaettli und ein Reisbehaelter konnten wir uns sogar leisten. 


Und heute gabs beim Abendessen einen feinen Schluck Wein, den wir im Laedeli neben dem Restaurant gekauft haben und mitgebracht haben, da kein Wein auf der Menuekarte war. Das ist absolut kein Problem hier in Kolumbien, denn mit Freude servierte uns das Fraeulein schoene Glaeser dazu und prostete uns zu. 


6. Tag (Mittwoch)
Heute schliefen wir endlich mal aus und freuten uns wie Kinder auf das frisch gebackene Fruehstuecksbrot von Gabriel, jeweils mit einem Fruechtesalat zur "Vorspeise". Danach genossen wir den Garten des Hauses, die Waerme und einfach das "Sein". Am Mittag, als es bereits ein bisschen kuehler (nur noch ca. 27 Grad) war, wanderten wir auf einem Wanderweg, der ein Deutscher baute, zu einem kleinen Pilgerdoerfchen, in dem wir bereits beim letzten Aufenthalt waren und die saure "Chica" (alkoholhaltiges Maisgetraenk) probierten. Sportlich wie die Bachmanns-Frauen sind, wanderten sie das Stueck in zackigem Tempo zurueck, sodass es den Russenberger-Frauen kaum reichte, einen Jeep fuer den Ruecktransport zu organisieren und einen Kaffee zu trinken.


3 Frauen auf Ameisensuche....






Da die Seilbahn wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen war, auf der wir eigentlich ein Stueck unseres Weges Richtung Kueste zuruecklegen wollten, blieben wir einstimmig gerne noch 1 Nacht laenger bei Gabriel in Barichara.

7. Tag (Donnerstag)

Nach einer letzten entspannenden Nacht kleinen Doerfchen genossen wir nochmals so richtig den schoenen Garten und die warmen Temperaturen und wir konnten es nicht lassen und duschten uns zur Abkuehlung kurz vor der Abreise noch in der Gartendusche. Fotos koennen hier leider keine publiziert werden, die sind zensiert.


Gegen 2Uhr machten wir uns langsam auf den Weg, wohlbemerkt einen Kaffeehalt in unserere Lieblibgsbaeckerei eingeplant. Von dort gings dann mit dem Buesli runter ins Dorf San Gil und von da mit einem weiteren Buesli Richtung Bucaramanga (knapp 3h). Diese Fahrt bot uns eine spektakulaere Aussicht ueber den groessten Canyon Kolumbiens, derjenige des Flusses Chicamocha. In Bucaramanga angekommen kauften wir uns im ueberfuellten Terminal das Ticket fuer die Nachtfahrt nach Santa Marta, an die Kueste. Zuerst hatten wir jeodch noch Zeit um mit einem gemuetlichen Taxifahrer ins EInkaufszentrum zu fahren und dort einen Happen zu Essen fuer die lange Reise und um Vorraete einzukaufen fuer die kommenden Tage im Tayrona National Park. 














Samstag, 9. Mai 2009

Der Beweis - Elisabeth und Erika waren hier.



Es war kein Witz, hier ein Beweisfoto - unsere Muetter waren hier! Sie haben die weite Reise ueber den Atlantik unternommen, um ihre Toechter in der Ferne zu besuchen. Leider sind sie seit wenigen Stunden wieder auf dem Heimweg in die Schweiz; natuerlich flossen ein paar Traenen beim Abschied nach 2 unvergesslichen gemeinsamen Wochen. Beinahe waeren wir mit ihnen zurueckgeflogen, um euch frueher wiederzusehen... aber die Neugier, wieder Neues zu entdecken und die Chance zu arbeiten hat uns doch davon abgehalten.

Nun wissen auch unsere Mamis, dass Kolumbien alles Andere als Drogenhandel oder Guerillakaempfe bedeutet. Sie koennen sich nun besser vorstellen, was uns noch immer in diesem Land festhaelt... die Leute, das Klima, die Land- und Leidenschaft ...

Nun tragen wir zuerst noch unsere Reisetagebuecher nach, aber dann gibts einen ausfuerhlichen Bericht ueber die genussvollen Familienferien mit mehr Fotos.