Montag, 30. März 2009

Villa de Leyva

Mit Schrecken haben wir festgestellt, das hier ja noch ein Eintrag fehlt. Nach Barichara haben wir uns auf den Weg nach Villa de Leyva gemacht um unser Gesundesleben weiterzufuehren.

Villa de Leyva liegt ca. 3 Autostunden von Bogotá entfernt und ist somit ein beliebtes Wochenendausfluegsziel von Kolumbianern. Rund um das Dorf liegen wunderschoene, riesige Ferienhaeuser welche an den Wochenenden und in den Ferien bis auf bis auf das letzte Bett gefuellt werden. Unter der Woche ist es ruhig und man kann sich richtig entspannen.




Nachdem wir unser voruebergehendes zu Hause, mit eigener Kueche, eigenem Bad und einem kleinen Bett gefunden haben machten wir am darauffolgendem Tag unsere Wocheneinkaeufe auf dem Markt. Wir sind immer uebergluecklich wenn wir selber kochen und uns mit frischem Gemuese und Fruechten eindecken koennen.





Als Esstisch diente Bettinas Nachttischchen, was alles natuerlich noch besonderer machte.



Zu unsserer Ueberraschung tauchten "unsere" Franzosen wieder auf. Diesmal im gefolge von weiteren Freunden die wir auf der Reise getroffen haben. Wir liessen uns aber nicht durch ihre Partystimmung beeinflussen und fuehrten unser Gesundesleben weiter. Unter anderem standen Spaziergaenge zu kleine Seen, eine Velotour, Besuch von weiteren Wasserfaellen auf dem Programm.


Als wir uns dann nach fast einer Woche beschlossen haben, weiter nach Bogotá zu reisen, hat uns der Besitzer des Hotels eingeladen eine Nacht gratis zu bleiben und dazu noch unsere Waesche zu waschen. (auch gratis - in Bogota kostet es ein Vermoegen = CHF 10.-, pro 5kg)

Alls wir dann an unserem letzten Tag noch einen Ausflueg in ein nahegelegenes Dorf machen wollte stand er mit Pferden vor der Haustuer. Was sollten wir machen als ausser dieses Angebot anzunehmen? Das Puenktchen auf dem i war dann das Abendessen zudem wir und seine Nachbarin auch eingeladen wurden.




Alles fest im Griff





Auf dem Weg nach Bogotá, legten wir einen Zwischenstopp in der Salzkathedrale von Zipaquira. Es ist eine enormgrosse unterirdische Kathedrale und sehr eindruecklich gestalltet.

Samstag, 14. März 2009

Barichara, San Gil

Nach der Wanderung, dem Klettern und Rafting-Sonntag war am Montag ein Ruhetag angesagt um all unsere Muskeln von den Strapazen zu erholen.

Am Dienstag, 10. Maerz konnten wir die lang ersehnte Velotour durchfuehren...wir waren so happy.





Der Weg fuherte uns bei praller Sonne auf einer Kiesstrasse ca. 3h Flussaufwaerts zu Wasserfaellen wo wir unsere wohlverdiente Dusche nehmen konnten. Wie immer wenn man in Kolumbien fernweg von Verkehr und ausgebauten Strassen unterwegs ist, trifft man nur vereinzelt auf Menschen und kann somit die Ruhe und die Natur geniessen. Wegen fehlenden Karten muss man sich den Weg erfragen und man weiss somit nie so genau wie lange man tatsaechlich unterwegs sein wird. Somit waren wir froh, alls wir dann entlich die Abkuehlung nehmen konnten.





Eigentlich sollte dies unsere letzte Aktivitat in San Gil sein, doch wie es so ist trifft man immer wieder auf interessante Leute und man aendert die Plaene. Wie auch diesmal...
...nach unserem Picknick bei den Wasserfaellen wollten wir uns auf den Rueckweg machen, doch dann tauchten ploetzlich zwei auf, die wir am Tag zuvor in Barichara, bei stroemendem Regen in der Baekerei, kennen gelernt hatten und auch mal die Wasserfaelle sehen wollten...ein Man - ein Wort (und das in Kolumbien) - wir waren sehr ueberrascht.




Sie konnten uns ueberreden, dass wir noch eine Nacht in Barichara (das besterhaltenste Kolonialdorf in Kolumbien) verbrachten. Das Dorf liegt 22km von San Gil und ist mit ca. 3000 Einwohnern gemuetlich klein. Das Klima ist perfekt, immer ca. 25 Grad, sonnig mit einer leichten Brise, die Erde ist fruchtbar, die Leute nett und es gibt unzaehlige Mechlichkeiten um ausgedehnte Wanderungen durchzufuehren. Was gibt es schoeneres als eine Nacht auf einer Finca (=Landhaus, normalerweise mit Tieren) zu verbringen und die Ruhen und die Natur zu geniessen.


So unternahmen wir eine Wanderung in das nahe gelegene Guane. Der Plattenweg fuehrte uns durch sanfte Huegel und Weiden. Der Geruch von frischen Krautern bezauberte unsere Nasen. Hier scheint die Zeit still zu stehen. Die Menschen haben Zeit und es ist nicht wichtig ob man jetzt geht oder erst spaeter. Die Ruhe dieser Leute und das Ambiente dieser Gegend tut gut, man hat viel Zeit und nimmt sich die Zeit, man geniesst das Leben und erfreut sich der Natur.













Die Finca von aussen. Temperaturen um die 25Grad erlauben, den groessten Teil des Lebens draussen abzuhalten. (Wohnzimmer, Badezimmer, Arbeitszimmer, Tanzflaeche, usw.)










Tanzlektionen mit Arturo: Diesmal nicht Salsa, sondern Tango.



Badezimmer: Fuer Zuschauer geeignet:-)











Betty in der Kueche: Sie weiss jetzt wie man Arepas (=eine Art Omletts) selber macht, d.h. jetzt gibt es jeden Tag selbstgemachte Arepas...
Ein kleines Detail, bis auf die Pfannen ist alles aus Holz (Teller, Tassen, Besteck, usw.) Arturo, der Besitzer dieser Finca stellt Kunstgegenstaende aus Holz her und verkauft diese im Dorf.

Vida Sana ("=Gesundes Leben") in San Gil

Schon lange stand diese Destination auf unserem Wunschzettel und endlich haben wir den Weg nach San Gil, das Mekka der Abenteuersportarten gefunden. Die Lust, das Leben auf dem Land zu geniessen und endlich mal wieder ein bisschen aktiver zu sein konnten wir sehr gut ausleben.









Die Unterkunft in San Gil trug ebenfalls einiges bei, dass wir uns ueber 1 Woche in San Gil aufgehalten haben. Ein Haus mit schoenem Innenhof und gemuetlichen Haengematte hatten wir teils ganz alleine fuer uns 2 und das zum Preis von einem Doppelzimmer (=CHF 15.-) :-)... es ist eben kolumbianische Nebensaison und darum gemuetlich ruhig hier. Wir genossen es ausserordentlich, die ganze Kueche zu beschlagnahmen, um ein reichhaltiges Fruehstueck oder andere Menus als Reis und Poulet (was in jedem Restaurant Standard ist) zuzubereiten.


Hier erwarteten wir frische Luft und kuehlere Temperaturen, aber die Mittagssonne war teils unertraeglich und wir suchten Schattenplaetze oder kuehlten uns in den kleinen "Pozos" (=kleine Seen) ab, obwohl bei diesen Pozos das Wetter nicht gerade mitspielte und wir schliesslich Wasser von oben und von unten hatten.










Bei unserer geplanten 2 taegigen Wanderung brauchten wir eine gewisse Vorbereitungszeit fuer unseren Proviant und um die gesamte Wassermenge abzukochen. Denn wir wurden gewarnt, es soll anscheinend heiss werden im Tal des Flusses "Chicamocha". Leider hatten wir nicht die komplette Planung ueberdacht, es unterliefen uns einige Missgeschicke: Wir verpassten den ersten Bus um 5Uhr50 um 3 Minuten und mussten dann 1h warten. Also in gewissen Dingen sind die Kolumbianer doch sehr puenktlich. Dann, bei dieser langen Wartezeit hinterliess Sandra unfreiwillig ihren Hut im Wartesaal, der natuerlich spaeter nicht mehr auffindbar war. Also kauften wir einen Neuen fuer Fr. 1.50. Dann endlich begann die Wanderung durch eine wunderschoene Gegend wo hauptsaechlich Tabak angebaut wird. Und beim ersten Fotoknips bemerkte Sandra, dass die Batterie ihrer Kamera zu Ende war. 1 Foto der gesamten 2 taegigen Wanderung konnten wir noch in Sicherheit bringen...Daher versuchen wir die ueberwaletigende Landschaft des Canyons in Worten zu beschreiben: Kakteen, Fossil-Steine, Felswaende, 1 Schlange, zahlreiche Salamander, beinahe 40 Grad und eine umwerfende Aussicht erlebten wir auf dem Weg ins Tal. Um die Mittagszeit, nach 4.5h Wanderung erreichten wir das beinahe seelenlose Dorf "Jordan", wo wir eine Siesta von 3h einlegten, bis die Sonne weniger schien. Fuer den Aufstieg auf der anderen Seite des Canyons benoetigten wir weitere 2h und erreichten unser Nachtlager. Ein einmaliger Ort fuer Kletterfreaks mit WC und Dusche, bei der man bei offener Tuer den gesamten Canyon ueberblicken kann. Da dieser Ort bekannt ist fuers Klettern liessen wir uns anstecken und bezwangen ebenfalls 2 Aufsteigsrouten mit Gstaeltli und Seil. Beim Blick nach unten Stand das Herz fast still, da sich der gesamte Canyon unterhalb der Felswand ausbreitet...


Zurueck in San Gil, schrieben wir uns fuer ein Rafting-"Sonntags"faehrtli auf dem Rio Suarez ein. Wir liessen uns den abenteuerlichsten Fluss Kolumbiens nicht entgehen, auch wenn wir nach den Instruktionen was wir tun sollen, wenn das Boot kippt, unsere Zweifel hatten, ob wir das lebendig ueberstehen werden... Die Freude am Wasser, am Paddeln und an jeder Welle, die uns beinahe aus dem Boot fallen liess ueberkam uns nach den ersten Metern auf dem Fluss. Eines steht fest: Nach diesem Abenteuer (teils Staerke 5 auf der Skala von 6) sind wir fuer alle Fluesse gewappnet.


Donnerstag, 5. März 2009

Bogota die Hauptstadt

Unglaublich, aber wahr, nach 2 resp. 3 Monaten auf Reisen in diesem Land, lernen wir nun auch noch die Hauptstadt kennen. Eine Stadt, die so viele Einwohner zaehlt wie die gesamte Schweiz.


Hier der Hauptplatz, der Plaza Bolivar.








Hier hausen wir bei Elias, unserem Ex-Nachbar aus Samedan, im Apartement im 15. Stock inmitten der Stadt mit bester Aussicht. Von hier aus entdecken wir die Stadt...bislang haben sich unsere Sight-seeing Ausfluge in Grenzen gehalten. Wichtiger war uns, dass wir uns auf dem Markt mit frischer Ware eindecken und Elias einen feinen Znacht kochen konnten sowie fuer Sandra mussten wir Eucalyptus-Duft einkaufen, da sie seit kurzem suechtig danach ist :-). Und an einem Tag bestiegen wir das ehemalige Kloster, wo wir natuerlich nach schweizer Manier rauf und runter liefen, obwohl es eine Seilbahn hoch hat. Die Aussicht war gewaltig, obwohl sie durch den Smog ein bisschen beschraenkt war.




Die Distanzen in dieser Grossstadt sind zwar dank dem Trans-Milleniuo, eine Art Bus-Tram einigermassen in akzeptabler Zeit ueberwindbar. Und dank der Top Lage von Elias' Apartement koennen wir zu Fuss das Zentrum erkunden. Waherend unserem Aufenthalt hat sich Elias noch eine neue Matraze gekauft (nicht wegen uns, sondern wegen seinem Ruecken) und wir begleiteten ihn durch die Stadt auf seiner Einkaufstour (siehe Bild).






Wahrend sich Sandra entschlossen hat, nochmals zurueck nach Cartagena zu reisen, blieb ich ein bisschen laenger noch in Bogota und genoss die Aussichten von hohen Gebaeuden, besuchte bereits 2 Museen und hatte an einem Tag einen Shoppingwahn, weil ich es nach 4 Monaten mit denselben Kleidern einfach nicht mehr ausgehalten hatte.
Neben in den Ausgang gehen, ins Theater und auf Besuch zu den Franzosen im Hostal, haben ich noch gelernt "Rana" (=Frosch) zu spielen, ein stupides Wurfspiel, bei dem ich den Mund des Frosches nie getroffen habe, was am meisten Punkte eingebracht haette.

Ja...und jetzt weilen wir beide in San Gil (noerdlich Bogota), haben nach 5 Tagen separater Entdeckungen in Cartagena resp. Bogota endlich mal wieder gemeinsam eine Joggingtour unternommen. Hier freuen wir uns auf eine aktive Woche.


Leticia, Colombia

In Leticia freuten wir uns, "heimischen" Boden zu betreten. Nachdem wir nun doch schon fast 3 Wochen nicht mehr in Kolumbien gewesen sind, bekamen wir langsam heimweh:-)
Nach insgesamt einer Woche auf dem Wasser unter unhygienisch Umstaenden, Reis und Fisch und meiner Antibiotikakur, waren wir entschlossen es uns wieder ein wenig besser gehen zu lassen...spaetestens wenn wir in Bogotá sind.

Da wir nach dieser Zeit im Amazonas immer noch nicht richtig im Dschungel gewesen sind, wollten wir dies natuerlich noch nachholen. Am zweiten Tag in Leticia machten wir uns auf den Weg in ein Dorf am Amazonas um von dort eine Tour in den Dschungel zu machen. Leider stellte sich das schwieriger heraus als angenommen. Nicht alles geht ruck-zuck, zack-zack, wie wir das von der Schweiz immer noch gewohnt sind. Wir konnten nicht ankommen, uns einen Fuehrer besorgen und ab in den Dschungel fuer zwei Nachte, dafuer braucht es mindestens zwei Tage vorbereitung...fuer was auch immer.
Jedenfalls ging es dann, nachdem wir uns wieder einmal ein Tag ausgeruht hatten, ( hatten wir auch bitter noetig, denn auf den Booten ist uns nichts anderes ueberiggeblieben als nichts zu tun) fuer 2Stunden in den Dschungel.





Aber natuerlich wieder per Boot, diesmal ein wenig kleiner.

Nicht nur die Organisation sondern auch der hohe Wasserstand machte uns einen Strich durch die Rechnung. Waehrend andern Jahreszeiten hat es hier kein Wasser und man koennte zu Fuss den Dschungel erkunden.



Eine von unzaehligen Heilpflanzen, dies soll fuer immer jung machen! Nein, dient als durstloescher :-)


Leider sahen wir ausser Voegel und Ameisen keine andern Tiere.




Natuerlich konnte ich es nicht lassen, im Wasser des Dschungels ein Bad zu nehmen, wer weiss wann ich wieder dazukommen werde! :-) Es hat trotz des Regens gut getan.


Mit dem Flugzeug ging es dann zurueck nach Bogotá, wo wir endlich in der Hauptstadt Kolumbiens angekommen sind.

Wie man sich den Amazonas vorstellt - Sicht aus dem Flugzeug nach Bogotá

Iquitos bis Leticia

Nach den Strapazen der Aufholjagd erholten wir uns waehrend einigen Tagen in Iquitos, Peru. Gut, Erholung war es nicht unbedingt, da wir erneut mit unseren franz. Freunden unterwegs waren, die kaum Schlaf brauchen und sich von Alkohol ernaehren. Als erstes fiel uns eine andere Art von Taxi auf, das Regenwald-Taxi: Motos mit einer Art Tuc-Tuc hintendran.
Wir dagegen probierten von einigen Spezialitaeten, die nur im Amazonasgebiet ausgezeichnet schmecken: Caiman und jenste Fischarten ... die gegrillten Wuermer ueberliessen wir den Franzosen. Auf dem Markt war natuerlich alles zu finden... hier ein paar halbtote Huehner.

Hier bei einem Ausflug in einen anderen Stadtteil von Iquitos, der in der Regenseit ueberschwemmt ist. Die Kirche auf Pfaehlen und auch sonst alles wie in Venedig, nur aus Holz und ein bisschen der Entwicklung hintennach hinkend. Beim Fussballfeld sah man nur die obere Latte des Goals...sind also ca. 2m ueberschwemmt.
Nach ein paar Tagen an Land zog es uns wieder aufs Wasser. Diese Reise erschien uns wie eine Luxusfaht, verglichen zur vorherigen. 2 Stockwerke fuer Haengematten (und somit genuegend Platz), keine Tiere und sogar geniessbares Essen. Und die Fahrt dauerte diesmal nur 2 Naechte. Sogar fuer Sandra waren die all 15minuetigen Gaenge auf die Toilette nicht komplett unangenehm... und ihr Zustand besserte sich langsam aber sicher. Wir kamen also beinahe erholt an in Leticia, Kolumbien, wo wir uns wieder wie zuhause fuehlten, da wir ja bereits 2 resp. 3 Monate in diesem Land verbracht haben.