Dienstag, 21. April 2009

Schwimmbad in der Wueste?

Auf den Weg von San Augustin zurueck nach Bogota machten wir Halt in einer Wueste Kolumbiens, die aber komischerweise ca. 10km neben dem groessten Fluss Kolumbiens anfaengt... Auf dem Weg zur Wueste ueberquerten wir eine weite Ebene und genossen die Abendsonne, bevor sie hinter den Cordilleras (Berge) verschwand.
Wir wollten eigentlich noch weiter bis zum Anfang der Wueste an diesem Tag, aber da die Guides und Taxifahrer uns uebers Ohr hauen wollten, haben wir dann halt im Innenhof eines Hotels die
Haengematten aufgehaengt fuer ein Entgelt von umgerechnet Fr. 1.25.

Am Sonntagmorgen in aller Herrrgotssfruehe sind wir losmarschiert mit unseren 7 Sachen (die restlichen 225 Sachen haben wir im grossen Rucksack im Hotel gelassen, gott sei dank!!). Denn bereits um 7 Uhr morgens wurde die Hitze fast unertraeglich. Zum Glueck hatten wir genuegend Wasser dabei. Beim Observatorium (Bild rechts) haben wir dann am Abend unser Zelt aufgeschlagen, das wir aber nur fuers Gepaeck nutzten, weil wir ausserhalb des Zeltes geschalfen haben, um die Sterne besser beobachten zu koennen.
Ein kluger Mann hat mitten in der Wueste noch ein Mini-Schwimmbad errichtet (dank Grundwasser), das am Wochenende ein Anziehungspunkt fuer Kolumbianer ist. Wir badeten uns da natuerlich ebenfalls. Und nach der Mittagszeit tauchten ploetzlich unsere Freunde aus San Augustin auf, mit denen wir dann den Retourweg antraten. Aber nur kurze Weile, weil uns nette Kolumbianer in ihrem Jeep im Kofferraum mitnahmen und uns somit die 2h Marsch in sengender Hitze ersparten.

Nun sind wir zuruek in Bogota, bei Freunden zu Hause....Und schon bald freuen wir uns auf Schokolade und Kaese, die uns unsere Muetter aus der Schweiz mitbringen. Noch ein paar wenige Tage und wir koennen die beiden am Flughafen in Bogota abholen am Freitag...

Ein bisschen Geschichte in San Augustin

Nach den Strapazen aus dem Dschungel liessen wir es uns gut gehen auf einem kleinen Bauernhof einer Bekannten in der Naehe von San Augustin, einem pre-kolumbianischen Ort. Von ihnen wurden wir gefuettert und umsorgt...und ein Glueck, dass an diesem Tag schoenes Wetter war und unsere gesamte Waesche (gruedliche Reinigung war notwendig)innert wenigen Stunden trocknete... Hier in Isnos und in San Augustin hat es solche Steinmaennchen in Paerken ausgestellt, die von den Bewohnern vo ca. 3000 Jahren fuer rituelle Zwecke erstellt wurden.


Hier, der groesste der Steinmaenner ist 7m gross!



Nach den 2 Tagen Erholung folgten wir unseren Plaenen und erreichten San Augustin, ca. 1h entfernt. Um nicht von allen bemitleidet zu werden, wenn wir mit unseren Monster-Rucksaecken rumlaufen, haben wir uns fuer den Transport-Service zum Hostal entschieden:
anstatt Taxis gibts das hier in San Augustin:

Dort empfing uns in den esten Tagen nur Regen und wie immer schoben wir unsere Vorhaben raus..."okay, gehen wir spaeter in den Park...oder morgen"... im Park hatte es wie oben unzaehlige Statuen, wobei ein Foto von solchen genuegt, weil sich alle so aehnlich sehen...Und die schoene Landschaft am wichtigsten Fluss Kolumbiens, dem Rio Magdalena, erkundeten wir auf schlammigen Wanderwege schoene Orte der vor-kolumbianischen Zeit.


Beinahe so spektaktulaer wie der Park udn die Landschaft war auch unsere Unterkunft in einem Hostal eines Franzosen. Wir hatten eine ganze Huette fuer uns und auch die Kueche mussten wir mit nur 2 bis 3 anderen Reisenden teilen. Den Grillplatz nutzten wir natuerlich auch, um ein Grillfest mit kolumbianischen Wuerstli zu veranstalten und allem was dazu gehoert. Mmmh lecker!!!





Selva Mocoa, Putumayo

Ein weiteres Abenteuer stand uns bevor mit der Reise nach Mocoa. Wir wussten nicht genau was uns erwartete, Putumayo ist nicht das beliebteste Reiseziel der Kolumbianer aber somit konnten wir dem Menschenstrom waehrend den Oster-Ferien der Kolumbianern ausweichen, was uns natuerlich reizte. Von Bototá erreichten wir Mocoa im Nachtbus nach einer 12stuendigen Fahrt am Mittwochmorgen. Von dort ging es 45min. weiter ein einem Jeep und zuletzt mussten wir noch gut 1 Stunde bis das Indianer-Dorf laufen. Bettina hat sich sehr tapfer mit ihrem ganzen Gepaeck (ca. 19kg) bis zum Dorf durchgekaempft. Ich ueberliess dies einem starkten hilfbereiten Mann.

Was wir dort vorfanden war Natur pur. Wir hatten die Gelegenheit 4 Tage in einer "Ureinwohner"-Kommune zu verbringen, uns im Fluss zu waschen und zu essen was in der Region waechst. Es gab Fisch, Huhn, Yucca, Reis, Bananen, Mandarinen, Zwiebeln, Gewuerze, usw....uns hats super geschmeckt. Es gibt keine Strassen ins Dorf, "Schwertransporte" werden mit dem Maultier vorgenommen, Strom hat nur ein Haus im Dorf. Die Menschen leben mit dem Tag, stehen mit dem ersten Tageslicht auf und gehen bei Dunkelheit ins Bett.

Geschlafen haben wir in dieser Huette in Haengematten neben dem Feuer. (Nach vier Tagen in Haengematten faellt es einem schwer wieder im "normalen" Bett zu schalfen.)


Die erste Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verbrachten Betty und ich noch alleie an diesem von Energie geladenem Ort. Wir konnten uns so gut auf die bevorstehende Zeremonie, welche vom Donnerstag bis Sonntag durchgefuehrt wurde, vorbereiten. Zusammen mit ca. 15 andern Personen lernten wir die spirituellen Rituale der Indianer kennen und genossen die ruhige und entspannte Atmosphaere an diesem Ort.

Wir hatten viel Zeit zum Nachdenken und sich mit der Natur auseinander zusetzten. Es war eine intensive Zeit und am Sonntag im Bus auf dem Weg nach Isnos, ein Ort in der Naehe von San Augustin, schliefen allen und liessen die vergangenen Tage Revue passieren.




Falls man nicht die Natur bevorzugte, diente diese Konstruktion als Toilette. Eine Tuer benoetigt man nicht, diese wuerde nur den schoenen Blick in die gruene Landschaft verhindern.



Fischer bei der Arbeit in der Fischzucht. Die frischen Fische welche wir nicht gegesen haben werden von den Leuten im Dorf gekauft oder auf dem Markt im weitergelegen Mocoa verkauft. An diesem Tag war grosser Fischfang. Bis auf ca. 5 Fische, welche fuer die weitere Zuckt genutzt werden, wurden gefangen und zum Verkauf gebracht.


Waschtag im Fluss. Nach dem Kleiderwaschen wird Zeit der taeglichen Koerperpflege gewidmet. Auch wir liessen uns das erfrischende Bad nicht entgehen und vergnuegten uns am Fluss.


Waehrend dessen spielen die Kinder am Fluss. Auch sie geniessen die Natur und das angenehme Klima.



Diese Reise war ein weiteres Mal eine unglaubliche Bereicherung. Wir lernten auf wieder einmal unglaublich nette Menschen kennen. So konnten wir dann von Sonntag bis Dienstag bei der Schwester einer Freundin in Isnos uebernachten bevor es dann weiter in das Nachbardorf San Augustin ging.

Bogota - weitere Impressionen


Plaza Bolivar, Centro Bogotá


In einem der vielen Parks von der Stadt



Strassenverkaeufer von kolumbischen Spezialitaeten


Aussicht aus der Wohnung von Elias. Hier haben wir waehrend unseren ersten Besuchen in Bogotá gewohnt. Wobei schoenes Wetter in Bogotá eher Seltenheit ist!


Auch von seiner Wohnung waehrend der Daemmerung. An solchen Abenden kann man lange vor dem Fenster sitzten und die Stimmung geniessen.

Montag, 6. April 2009

Abschied von den Franzosen

Heute morgen galt es Abschied zu nehmen von den Franzosen. Was einmal in La Barra, an der Pazifikkueste angefangen hat, hat beinahe 10 Wochen gedauert mit Unterbruechen mit ihnen unterwegs in Kolumbein und Amazonien haben wir uns sehr an ihre Praesenz und ihre Macken gewoehnt. Wir werden Sie wieder sehen, das ist klar, aber bis wir zurueck in Europa sind und sie in Lyon besuchen koennen, halten wir mal noch die wichtigsten Punkte fest...So ungefaehr werden sie uns in Erinnerung bleiben:

Remi:
Remi ist ein Spassvogel und immer den Drang etwas zu machen. Seine zahlreichen Frauengeschichten sind sehr amusant und er konnte die Dates sehr gut koordinieren, einzig Sandra und ich muessen manchmal die Klappe halten, damit die Geschichten nicht auffliegen...
Hat ein sepzielles nicht-kolumbianisches Aussehen mit Froschlippen und markanten Augenbrauen, spielt gerne Chansons auf der Gitarre, und sein Kleiderschrank hat sich waehrend der Reise um das Doppelte vergroessert...er kam mit 2 T-Shirts und 2 Hosen in Kolumbien an....
Zudem ist er 3 mal ausgeraubt worden und hat sein Natel noch in der letzten Woche verloren...pobrecito.


Etienne:









Spielt leidenschaftlich gerne Flamenco auf der Gitarre, trinkt am liebsten Viche (Zuckerrohrschnapps), hat seine Frau fuers leben gefunden hier in Kolumbien (Angela, auf dem Foto), reist mit nur ca. 8kg Gepaeck nach Hause, weil er in 2 Monaten wieder nach Kolumbien zurueckkehrt...er freut sich aber reisig auf einen guten Franzoesischen Wein, Baguette und einen querzigen Kaese... und verspricht andauernd, mit dem Rauchen aufzuhoeren, was sich aber mit jedem Wiederanfang verschlimmert hat :-)
Wir werden sehen, ob wir noch waehrend unserer Zeit in Lateinamerika nach Kolumbien zurueckkehren fuer die Hochzeit :-)

Mittwoch, 1. April 2009

Betty in Medellin

Nach ein paar Tagen in Bogota fuer Party, Putzattacke und Regenguesse ueber sich ergehen lassen, machte ich mich alleine auf den Weg nach Medellin fuer eine spezielle Mission. Ich liess mir die Augen lasern, damit ich ab sofort keine Brille oder Linsen mehr brauche (und das fuer Fr. 1000.-, in der Schweiz kostet das Fr. 8000.-). Die Spezialisten hier sind die besten und die Maschinen fuer diese Laser kommen sogar von Kolumbien...daher hatte ich wenig bedenken, da es auch fast jeder Kolumbianer machen laesst und in den Kliniken Grossandrang ist.... nach 2 Untersuchen hatte ich die OP am Montag und bereits am Dienstag konnte ich die Aussicht aus dem Fenster ohne Hilfsmittel in vollen Zuegen geniessen. Einzig, in der Nacht soll ich noch meine froschaehnlichen Koerbchen auf die Augen kleben, damit ich mich nicht ausversehen in der Nacht die Augen reibe...


nebenbei habe ich noch eine Ausstellung besucht am Freitag, bei der mich eine kolumbianische Freundin reingeschleust hat und bei der der kolumbiansiche Praesident, Alvaro Uribe, praesent war....




ein bisschen Sight-seeing habe ich auch noch gemacht: einen Bibliothekspark besucht, der moderne Architektur zeigt.


Nun erhole ich mich noch und morgen Donnerstag reise ich zurueck nach Bogota, da ich bereits Entzugserscheinungen habe nach 9 tagen ohne Sandra, die in Bogota geblieben ist.